Es ist Juni!!  Nach 4 sehr anstrengenden Monaten bot der Mai ein wenig mehr Entspannung. Zu tun gab es aber trotzdem mehr als genug – hier wie immer meine Zusammenfassung – viel Spaß beim Lesen:

Nasser Mai: Auf den kalten April folgte – nach einer Woche Sonne – ein sehr durchwachsener und nasser Mai. Der ständige Dauerregen tat der Natur überaus gut und gönnte uns gleichzeitig die ein oder andere Pause im Garten. Zudem konnten wir unsere Regenfässer und den Teich komplett füllen und können so zukünftig 1-2 Wochen Trockenheit trotzen. Wir gingen das Risiko ein, einige Tomaten bereits Anfang Mai ins Freiland zu setzen und der Mut der Tüchtigen wurde in diesem Fall nicht belohnt 🙂 Ob sich die Tomaten von Regen, Wind und Hagel erholen werden, löse ich dann im nächsten Beitrag Ende Juni auf.

Die Natur trumpft auf: Nach zwei Wochen Dauerregen und mäßigen Temperaturen explodiert nun die Natur. Gras kämpft sich überall an unseren gemulchten Wegen durch und versucht mit letzter Kraft auch die Beete zu besiedeln. Wir stemmen und fleißig dagegen und jäten, wann immer wir können. Das ist zwar sehr arbeitsintensiv, aber wir hoffen auf Besserung im nächsten Jahr – ein positiver Trend ist jetzt schon zu sehen. Während die Bäume sich in herrlichen Grüntönen zeigen legt auch das Gemüse auf den Beeten einen Gang zu und so langsam aber sicher sieht man einen tollen Fortschritt: Salate und Kohl harmonieren zwischen Zwiebeln und Gurken und man kann allen Pflanzen täglich beim Wachsen zusehen. Auch im Folientunnel haben die Pflanzen einen Sprung gemacht und wir hoffen auf die ersten Tomaten Ende Juni (selbst ein bisschen Druck erzeugen :-).

Freitag = Markttag: Seit dem zweiten Mai-Wochenende bieten wir unsere Produkte auf dem Klein-Umstäder „Freien Platz“ an. Geerntet wird immer am Vormittag und auch nur das was reif ist. Somit können wir absolute Frische garantieren – die Mengen variieren natürlich, je nachdem wie schnell die einzelnen Gemüsesorten wachsen. In den ersten drei Wochen konnten wir Radieschen, Salat, Spinat und wenige Kohlrabi anbieten und waren bisher immer „ausverkauft“. Wir hoffen schnell ein breiteres Angebot anbieten zu können, aber da wir keine chemischen Dünger verwenden, liegt das in der Hand von Mutter Natur. Einen Dank auch an die drei jungen Helferinnen aus Osthessen, die mich am ersten Markttag toll unterstützten und das Lampenfieber nahmen 🙂

Tiere und Natur: Wie im letzten Beitrag geschrieben traten im April vermehrt Schnecken im Folientunnel auf. Da wir keine Gifte einsetzen, beschränkte sich unsere Maßnahmen auf tägliche Kontrollen und das Absammeln der Tiere. Aber auch hier zeigt sich der Vorteil einer intakten Natur. Im Folientunnel und darum herum fühlen sich mittlerweile 2 Eidechsen und 2 Blindschleichen sehr wohl und Letztere helfen uns die Schnecken im Zaum zu halten (siehe Fotos unten). Zudem sieht man aktuell viele Schmetterlinge und sogar ein Gartenrotschwänzchen und Enten besuchten unseren Teich in den letzten Tagen.

Hofführung: Ende Mai, einhergehend mit den sinkenden Corona-Zahlen, boten wir unsere erste Hofführung an. In einer kleinen Gruppe von 7 Personen haben wir die Beete, das Walipini und den Folientunnel angeschaut und jeweils intensiv über Gemüseanbau, Mischkultur und Landwirtschaft allgemein diskutiert. Die einhellige Meinung war, dass biologischer Anbau besser gefördert werden sollte und mehr Anreize dazu von der Politik kommen müssten. So wurden aus der geplanten Stunde schnell zwei. Ich freue mich auf eine baldige Wiederholung. Am Ende kam auch noch die Frage nach meinen Hauptinspirationsquellen auf…

Literatur-Empfehlung: Die beiden meist-genutzen Bücher, mich seit über 8 Monaten begleiten sind zwei eher klassische Version von biologischem Anbaumethoden und unterscheiden sich in vielen Aspekten von dem neu aufgekommenen Market-Gardening-Ansatz,wie ihn z.B. Jean-Martin Fortier (dessen Buch habe ich auch) betreibt. Ich habe versucht, das beste aus dem alten Wissen und den neuen Anbautechniken für mich zu kombinieren. Wenn ich aber zwei Bücher mit gutem Gewissen empfehlen kann dann sind das:

  1. Der Bio-Garten von Marie-Luise Kreuter und
  2. Mischkultur im Hobbygarten von Schwester Christa Weinrich.

Weitere Buchempfehlungen folgen im Laufe der Zeit. Interessanterweise sind gerade alte Gartenbücher (auch aus dem Jahre 1925) aktueller denn je.

Umfrage: Ihr könnt noch immer mithelfen unser Angebot besser werden zu lassen. Um genauer einschätzen zu können wo und wie wir für Euch am Besten da sein können, wäre es super, wenn Ihr 10 Minuten Eurer Zeit investiert und an unserer Umfrage teilnehmt. 

Vielen Dank!

Bis im Juni!

Euer Felix