Herzlich Willkommen zu unserem zweiten Blog-Beitrag in 2022.

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Selbst-Interview zum Hofladen und ein Blick in die Zukunft

Frage: Nun ist der Hofladen schon 3 Monate geöffnet. Wie läufts denn so??

Felix: Bisher läuft alles erstaunlich gut. Wir haben uns als Team toll eingespielt, haben nette und bewusste Kunden*innen, supercoole freiwillige Helfer*innen und auch logistisch klappt vieles schon gut. Ich freue mich, dass ein Bioladen im Dorf gut ankommt und es macht Spaß mit den Klein-Umstädtern und Klein-Umstädterinnen ins Gespräch zu kommen. Aber wir haben auch einige Dinge unterschätzt.

Frage: Das kann man sich vorstellen. Was denn zum Beispiel?

Felix: Wir haben Mindestumsatz- und mengen sowie die Ablaufdaten mancher Produktgruppen etwas unterschätzt. Wir  kommen jede Woche gerade so auf die geforderte Mindestbestellmenge, das muss man ganz klar so sagen. Und auch bei einzelnen Produkten – insbesondere bei Gemüse, Obst und Milchprodukten – merkt man das. Zum Beispiel Paprika: wenn wir die Mindestbestellmenge von 6 kg pro Woche nicht verkauft bekommen, schleppen wir das Gemüse in die darauffolgende Woche, haben mehr Ausschuss und schlimmer noch, gegen Ende der darauffolgenden Woche gibt es keine Paprika mehr. Dann fahren die Kunden woanders hin und fehlen uns im Laden. Nicht wegen einer Paprika, aber wenn sich das Prinzip bei mehreren Produkten einstellt, dann schon. 

Frage: Was tut Ihr damit es soweit nicht kommt?

Felix: Die beiden Feiertage im Mai und Juni haben uns schon die Grenzen aufgezeigt. Viele Menschen waren im Urlaub und entsprechend weniger kauften bei uns ein.  Um den Hofladen dauerhaft zu sichern, müssen wir unseren Umsatz kurz- bis mittelfristig steigern. Wir glauben weiterhin fest an das Potenzial des Ladens und die treuen Kund*innen. Meines Erachtens sind drei Dinge zu tun: 1) bekannter werden – viele Leute kennen uns und unsere Öffnungszeiten noch nicht. 2) das Sortiment stärker unseren Kund*innen anzupassen und den Vorteil des vor Ort einkaufens deutlich machen- bei aktuell weiterhin hohen Spritpreisen umso wichtiger und 3) den Unterschied machen, damit vermehrt Wocheneinkäufe bei uns stattfinden. 

Frage: Bleiben wir gleich bei Punkt 3. Was meint ihr damit und wieso ist das so wichtig?

Felix: Wenn jede*r Einkäufer*in statt für 10 für 15 Euro bei uns einkauft hilft uns das schon sehr – je mehr Leute die Vorteile gesunder und biologischer Ernährung erkennen, desto mehr Wocheneinkäufe finden bei uns statt. Wir sind super dankbar für unsere tolle Kundschaft, die immer gut gelaunt, verständnisvoll und inspirierend ist. Ich finde diese positive Atmosphäre spürt man beim Einkaufen. Natürlich haben viele Kunde*innen ihre Routinen und ergänzen Ihren Einkauf bei uns. Idealerweise wäre es anders herum: sie kaufen erst bei uns ein und ergänzen dann im Supermarkt.

Frage: Du sagst ein Unterschied zum Supermarkt ist die Art des Einkaufens, kannst Du das näher beschreiben?

Felix: Gerne – für Allen denen unser Planet, Ihre Kinder und Ihre Gesundheit am Herzen liegen wollen wir das bestmögliche Einkaufserlebnis bieten. Dazu gehört neben einem sorgfältig ausgewählten Sortiment auch der persönliche und soziale Umgang miteinander, Veranstaltungen, Spaß am Leben und den Einklang mit der Natur. Das wollen wir mit vielen Events und Aktionen ausdrücken und möglichst viele Leute begeistern.

Frage: Wie kann ich mich einbringen bzw. daran teilnehmen? 

Wir sehen unser Konstrukt nicht als reine Anbieter-Kunden-Beziehung. Viele Leute sind es gewohnt für eine Dienstleistung zu zahlen, diese zu konsumieren und dann zufrieden oder unzufrieden zu sein, je nachdem ob man das bekommen hat was man erwartet hat. Wir möchten Ko-Kreieren, d.h. viele Menschen einbinden in Entscheidungsprozesse, Event-Orga und Erfolgsdefinitionen. Dann bleibt der Heichelberghof im Hintergrund, stellt die Infrastruktur, aber der eigentliche Mehrwert liefern die Bürger*innen, die mit Ihrem Engagement eigene Konzepte auf die Beine stellen, ähnlich wie es schon in den vielen tollen Vereinen im Ort der Fall ist. Bis dahin wollen wir mit eignene Beispielen inspirieren und Vorreiter sein.

Frage: Was kann ich aktuell schon tun, um mich einzubringen?

Sprecht mit uns und bringt eure Ideen ein – egal wie verrückt sie ist. Ich mag die folgende Aussage: „der Erfinder der Schwimmnudel ist heute Millionär“. Veranstaltet Kino, Weinproben und Kinderveranstaltungen mit uns. Bringt eigene Ideen mit. Geht aus dem Haus und genießt die Natur 🙂

Wir halten Euch über den Blog und unseren Newsletter auf dem Laufenden und freuen uns jederzeit auf Euer Feedback!

Liebe Grüße

Barbara, Thomas und Felix